THEATERALLIANZ Preis


2016 hat die »Theaterallianz« erstmals einen Preis für zeitgenössische österreichische Dramatik vergeben, mit dem Thomas Köck für sein Werk »Kudlich – eine anachronistische Puppenschlacht« ausgezeichnet wurde.
 

Josef Maria Krasanovsky gewinnt den Autor*innen-Preis der österreichischen Theaterallianz

Das Gewinnerstück „Mondmilch trinken immer und jetzt / dein Solarplexus ist mir egal“ “ wird vom klagenfurter ensemble in Koproduktion mit den Bregenzer Festspielen und dem Theater KOSMOS am 1. August 2024 in Bregenz uraufgeführt.

Die Österreichischen Theaterallianz der freien österreichischen Bühnen (Schauspielhaus Wien, Theater Kosmos Bregenz, Schauspielhaus Salzburg, klagenfurter ensemble, Theater Phönix Linz, Theater am Lend) versteht sich als eine bundesweite Plattform für das zeitgenössische Theater in Österreich. Im Zentrum der vom Bundesministerium für Kunst und Kultur geförderten gemeinsamen Aktivitäten steht der Austausch von ausgewählten Inszenierungen zeitgenössischer österreichischer Dramatik und die Förderung von Theaterautor:*innen.
Der von der Theaterallianz ausgelobte Autor*innenpreis geht 2023 an den Wiener Autor und Regisseur Josef Maria Krasanovsky mit seinem Stück „Mondmilch trinken immer und jetzt / dein Solarplexus ist mir egal“. Er ist somit der vierte Gewinner dieses Wettbewerbs nach Thomas Köck (2016), Miroslava Svolikova (2018) und Bernhard Studlar (2020). Der Autor*innenwettbewerb der Theaterallianz wurde bereits zum dritten Mal ausgeschrieben und ist mit € 10.000,- dotiert. Er gehört somit zu den höchstdotierten Auszeichnungen für neue Dramatik im deutschsprachigen Raum.
Der Wettbewerb fand in Kooperation mit den Bregenzer Festspielen statt. Das gekürte Gewinnerstück wird im Rahmen der Bregenzer Festspiele am 1. August 2024 im Theater KOSMOS in Bregenz uraufgeführt.
Nach „Der Kongress tanzt“ 2016 und „Die Stunde der Diktatoren“ 2018 und „Die Arroganz des Kapitals“ 2020 lautete der Arbeitstitel für den diesjährigen Wettbewerb „To deal or not to deal, that is the question“ Diese Frage stellt sich unserer Gesellschaft ähnlich wie dem Kasper in der Oper „Der Freischütz“: Warum streben wir? Mit wem verbünden wir uns, um auf unsere Ziele zu zielen? Sind Macht, Geld und Ansehen die treibenden Faktoren für unser Handeln oder können wir noch denken? Wer sind heute diejenigen, die unter die Räder gekommen sind? Ist uns jedes Mittel recht, um die Vormachtstellung der westlichen Gesellschaft zu erhalten? Welche Werte gibt es noch?
Kugeln schwitzen zu Gymnastik, Köchinnen mischen Mondmilch, eine Braut mit Vorschlaghammer räumt Wände zur Seite und übergewichtige Papageien kämpfen um Gerechtigkeit.
Das neue Stück des Autors Josef Maria Krasanovsky, der bei der Uraufführung auch Regie führen wird, verdichtet die Fragen der Gegenwart zu einem temporeichen, absurden Bilderreigen.
Die unter den Rädern, die auf den Hund kommen, sind nicht immer am gesellschaftlichen Rand und ganz weit weg - die sind auch wir, das sind einfach alle. Die Menschen, die Tiere, das Klima, der Weltraum, die eigenen und geliehenen Meinungen. Wir dealen ja nicht so offensichtlich mit dem Teufel, wir dealen ja mehr mit uns selber und unserem Gegenüber, beim Liebemachen, beim Wählen, beim Verzweifeln, beim Protestieren, beim Spenden... Das Stück verhandelt die unzähligen kleinen und großen Deals, die wir alle als Teil des gegenwärtigen westlichen Wertekanons Tag für Tag mit uns selbst verhandeln müssen.

Josef Maria Krasanovsky, geboren 1976 in Salzburg, lebt als freischaffender Regisseur und Autor in Wien. Er arbeite ebenso als Gastdozent an der Universität für Musik und Darstellende Kunst Wien und an der Schauspielakademie Passau. Seit 2006 inszeniert er Schauspiel, etwas an folgenden Häusern: Landestheater Linz, Nationaltheater Radu Stanca (RO), Vereinigte Bühnen Graz, Theater Phönix Linz, Theatertage Heidelberg, klagenfurter ensemble, Werk X Wien, Theater Drachengasse, Theaterfestival Cisneau (MD). In der Saison erhielt seine Inszenierung von Thornton Wilders Wir sind noch einmal davongekommen“ am Theater Rott den Niederbayrischen Integrationspreis. Neben seiner Tätigkeit als Regisseur ist er auch als Bühnenautor tätig. Sein Stück „Born to fake“ hatte im November 2022 im Rahmen des „Kulturjahr Graz“ Premiere.

„Mondmilch trinken immer und jetzt / dein Solarplexus ist mir egal“ wird ab September 2024 bis Juni 2025 bei den Mitgliedern der Theaterallianz gastieren.









Preisträger

2023

Josef Maria Krasanovsky

„Mondmilch trinken immer und jetzt / dein Solarplexus ist mir egal“


2020

Bernhard Studlar
Lohn der Nacht
 

2018

Miroslava Svolikova
Der Sprecher und die Souffleuse
 

2016

Thomas Köck
"Kudlich - eine anachronistische Puppenschlacht"